RUMS 15/°2 - Seifenmanufaktur

Hallo ihr Lieben,

heute mal ein ganz neues Thema. Keine Stoffe, Nadeln und das Rattern der Nähmaschine. Dafür Öle, Sheabutter, NaOH, Parfümöle und Farbpulver - ein kleiner Ausflug in die Seifenherstellung.

Meine Nichte und mein Neffe haben zu Weihnachten von mir einen Gutschein zur Seifenherstellung bekommen, denn ich schenke am liebsten Aktionsgutscheine um mit den beiden Zeit zu verbringen. 
Gefreut haben die beiden sich auf jeden Fall und da sie den Gutschein möglichst schnell einlösen wollten, waren wir noch in den Ferien in der Schule und haben zusammen Seife hergestellt. Ein kleines Abenteuer :-) Als erstes mussten wir nämlich über den Zaun klettern, denn in den Ferien ist natürlich alles abgeschlossen und wir Lehrer haben nur einen Schlüssel für den Lehrereingang, welcher vom Schulhof aus zu erreichen ist. Also ab über den Zaun und rein in die verlassene Schule. Ich sag euch, als es später dunkel geworden ist, war ich doch froh nicht alleine in der Schule zu sein. Stockduster und gruselig still war es im Gebäude und wir sind nur mit Taschenlampen bewaffnet durch die Schule getapert. Ein echtes Abenteuer halt.

Die Wahl der Schule hat sich als sehr sinnig rausgestellt, denn wir brauchten doch so einige Gerät-schaften, Behälter etc, die bei uns in der Biologiesammlung natürlich alle vorhanden sind. Außerdem war es nicht schlimm, wenn mal etwas daneben ging, unsere Hausmeisterin hatte sogar die Heizung im Bioraum angelassen, für Musik, Kakao und Bonbons war gesorgt - es fehlte also an Nichts..

Auch ohne Gesichter ein lustiges Foto..


Ich selber habe noch nie Seife hergestellt, hab aber von einer Arbeitskollegin ein Buch ausgeliehen und mir Tipps eingeholt. So schwer ist das auch gar nicht. Man muss die Zutaten nur sehr genau abwiegen und ein paar kleine Kinffe beachten.

Als erstes haben wir die Lauge hergestellt. Dafür musste das NaOH in destilliertem Wasser aufgelöst werden. Dafür gab es natürlich Schutzbrillen, Handschuhe und Kittel. Sicherheit geht vor. Naja, eigentlich sollte man das unter dem Abzug machen, da Dämpfe entstehen, die nicht eingeatmet werden sollten. Die Lauge ist ja schließlich ätzend. Wir haben aber einfach die Nasen ganz weit weg gehalten. Das ging auch. Stellt man Seife zu Hause her, hat man ja auch keinen professionellen Abzug.


Nachdem die Lauge zur Seite gestellt wurde, mussten die Öle (Oliven-, Reis-. Rizinus-, und Rapsöl) und die geschmolzene Sheabutter gemischt werden. Alles schön auf den Gramm genau abgewogen. 



Danach haben wir das jeweilige Parfümöl abgewogen. Hergestellt wurden ganze 6kg Seife (einige Seifenstücke sind schon als Geschenke verplant) - das muss sich ja auch lohnen ;-) - Blutorange, Zitrone-Limette, Milch und Honig, Sanddorn und Blutorange-Limette. 



Zu letzt haben wir noch Farbpulver aufgelöst. Das gelbe und rosa Farbpulver erwies sich als nicht so ganz jut...gelb sieht man kaum, da die Seife durch die Öle sehr geblich war und das rosa Pulver (links) hat eine wirklich komische Farbe ergeben..vielleicht hätten wir mehr benutzen sollen. 





Als Öle und Lauge die richtige Temperatur hatten wurden sie gemischt und pürriert, so dass der Seifenleim eine Konsistenz wie Kartoffelsuppe hatte. Die Parfümöle wurden hinzugegeben und ein Teil wurde mit dem Farbpulver gemischt. Bei diesem Schritt musste man doch zügig arbeiten. Bei den ersten beiden Versuchen waren wir etwas langsam, so dass der Seifenleim schon recht dick wurde und somit das Marmorieren schwer wurde...wir haben da wohl eher Schichtseife hergestellt. 


Hier haben wir Lauge und Öle gerade zusammengekippt.


Der fertige Seifenleim kommt dann in eine Silikonform, wahlweise auch eine ausgelegte Holzform. Drüber gegossen wird dann der angefertigte Seifenleim und mit einem Holzstäbchen konnte man dann marmorieren. 



Und schwupps waren wir fertig. Jetzt muss die Seife noch ca. 5 Wochen liegen, bis die Verseifung vollständig abgeschlossen ist und die Seife dann genutzt werden kann. Ich freu mich schon. Die Wahl der Parfümöle war super - die Seifen riechen toll.
Die Kids hatten auf jeden Fall echt Spaß und ich hoffe sie erinnern sich lange an unser Seifenabenteuer. Ich kann die Seifenherstellung nur empfehlen. Das macht wirklich Spaß und geht ganz einfach und ist auch ein tolles Geschenk, oder? 



So, mit diesem Beitrag gehts zu RUMS, denn ein Teil der Seife ist natürlich auch für mich. 

              Liebe Grüße,
                           Rike

P.S.: Ich habe übrigens einige Zutaten bei manske.de gekauft, ein wirklich guter Shop für solch ein Projekt.



Kommentare

  1. Die Seifen sehen schonmal super schick aus :) Die Farben verändern sich beim Lagern nochwas, oder?
    Toll das ihr sowas als Familie gemacht habt, das ist wirklich mal was anderes :) Und das Familienfoto am Anfang rockt total :D
    Liebe Grüße,
    Svenja

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    1. Hi, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ob die Seife sich farblich noch verändert. Hab ja noch nie Seife selber gemacht. Die gelblich-grüne Farbe kommt daher, das wir einen Anteil Olivenöl, welches natürlich grünlich ist und einen Anteil Reisöl, welches recht gelblich ist, benutzt haben. Ob sich das verändert weiss ich nicht. Ich hoffe nur, dass die Seife nach der Lagerungszeit von 6-8 Wochen auch gut reinigt und schäumt..bin mal gespannt..ich werde berichten..

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